Selbstsabotage einfach verlernen

Verlernen von Mechanismen

Ich schreibe viele Beiträge zum Thema lernen. „Wie lernt man richtig?“, „Lernen lernen“, „Weg mit der Prüfungsangst“ usw.. Heute geht es ums Verlernen, um das Verlernen von Mechanismen, die einen am Erfolg hindern.

Wahrscheinlich kennt jeder diesen Zustand, in dem man sich das Leben selbst unnötig schwermacht, wo man sich im Weg steht oder wohlwissend genau das Verkehrte tut. Selbstsabotage nennt man das. In meiner langjährigen Praxis habe ich mit vielen Menschen gearbeitet, die davon betroffen waren und echte Not verspürten. Und derzeit kommen wieder erstaunlich viele Klienten und Kunden mit diesem Problem zu mir, vom Schüler bis zum Unternehmer. Sie wissen was zu tun wäre, um voranzukommen, um ein Projekt endlich abzuschließen oder eine Aufgabe zu erledigen. Sie hätten sogar einen Plan. Aber sie verfolgen ihn nicht. Keine Chance, sie kriegen es nicht hin. Manchmal initiieren sie buchstäblich einen Gang in genau die entgegengesetzte Richtung. Als hätten sie das Vertrauen in die eigene Größe verloren.

Das Ruder wieder selbst in die Hand nehmen

Es ist mir jedes Mal wieder eine Freude zu sehen, wie sie durch das Coaching schließlich doch wieder das Ruder in die Hand und richtig Fahrt aufnehmen, hin zum Ziel. Dabei lässt sich in den meisten Fällen beobachten, dass es eine Zeit „davor“ gab, in der bei meinen Klienten alles ganz wunderbar lief und funktionierte. Sie meisterten ihre Aufgaben zügig und ganz selbstverständlich. Und dann kam irgendwann so was wie ein Kurzschluss im Programm. Dieser leitete völlig abrupt eine Irritation ein. Die kann sich anfühlen wie Sand im Getriebe. Die meisten Klienten berichten mir von sich steigernden, schier unüberwindbaren Hürden und Sorgen und Ängsten.

Völlig aus der Spur geraten

Dieser Kurzschluss kann etwas sein, auf dass man nicht eingestellt ist, womit man nicht umzugehen weiß, beispielsweise eine drastische Selbstüberschätzung oder eine von außen kommende, harte Bewertung. Manchmal reicht auch ein einziges Wort in einem momentan persönlichen, fragilen Verfassungszustand und die Klappe schlägt zu. Ein zielstrebiger, erfolgsgewöhnter Mensch gerät innerlich völlig aus der Spur. Dies wiederum verändert sein gewohntes Selbstwertgefühl, seine Gedanken, seine Wortwahl, sein Handeln und somit das Ergebnis und eine Spirale nach unten setzt ein. Es können einen übrigens auch wunderschöne Erlebnisse so beeinflussen, dass man nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Aber wie kann man dann wieder sein eigener Herr werden? Ob im privaten oder beruflichen Bereich?

In meiner Praxis spüren wir zunächst einmal diesen Knackpunkt auf. Diesen Moment, in dem man sich zum ersten Mal als Versager gefühlt hat. Finden wir diesen Punkt, dann sind das die besten Voraussetzungen um die eigene Festplatte und sein Handeln quasi neu aufzusetzen.

Das sieht in drei Schritten so aus:

  1. Erkenntnis, Bewusstsein: das berühmte „Aha“, über das, was da eigentlich abgeht. Erkennen, anschauen, lockern, entkrusten, aufweichen, sortieren, auswählen.
  2. Löschen was wir nicht brauchen, durch verlernen.
  3. Neues Programm schreiben, Ziele verwirklichen.

Herzlichst,
Ihre Juliane Müller