Was macht einen richtig guten Coach aus?

Coachings gibt es wie Sand am Meer, für jede Lebenslage, für jede Krise, für jeden Geldbeutel. Als ich vor über 20 Jahren mit Coaching begonnen habe, wussten die Meisten gar nicht, was das ist.

Und dann war es auf einmal alles. Coaching machte jeder mit jedem. Es wurde ein Containerbegriff und im World Wide Web darf sich jeder Coach nennen. Dort gibt es unzählige, darunter durchaus auch gute. Meist stehen sie für einen Kompetenzbereich, den man schon am Namen erkennt: Karriere-Coach, Lifestyle-Coach, Potenzial-Coach, spiritueller Coach, Lern-Coach, Selbstbewusstseins-Coach, Money-Coach und so weiter. Viele von ihnen bieten online-Programme an, die laufen dann so ab: Zu Beginn gibt es ein bis drei kostenfreie Webinare. Später kann man sich in ein Entwicklungsprogramm einschreiben. Danach folgt ein Angebot dem nächsten. Jeder Klient muss letztlich für sich selbst entscheiden, mit welchem „Coach“ er arbeiten will. Aber wie kann man Coaches voneinander unterscheiden und den richtigen für sich finden? Dafür gibt es viele Kriterien, ich möchte Ihnen drei aufzeigen.

Man muss sein Ziel nicht im Rucksack haben

Ein Kollege sagte einmal zu mir: „Das mit dem Coaching ist doch ganz einfach. Der Klient kommt mit einem definierten Ziel und ich bringe ihn dann dorthin.“ Das gibt es, bei mir eher selten. Denn zu mir dürfen die Menschen auch ohne Ziel kommen.

Sie dürfen orientierungslos sein, mutlos, verwirrt, erschöpft, geschwächt und nicht (mehr) in der Lage, selbst zu einer Lösung zu kommen. Manche meiner Klienten befinden sich in Situationen, in denen sie ein Ziel nicht mal erahnen. In ihrem beruflichen oder privaten Leben geht es drunter und drüber. Viele suchen mich auch auf, weil sie sich in der Verlegenheit befinden, dass es viel zu viele Optionen gibt und sie nicht wissen, wo sie mit der Entscheidungsfindung überhaupt beginnen sollen. Selbstbewusstsein ist ein Thema, denn etliche verfahrene Situationen erfordern Mut, Entscheidungskraft, Entschlossenheit, Commitment und Verbindlichkeit sich selbst gegenüber. Außerdem gibt es Klienten, die zu mir kommen, weil ich von ehemaligen Coachees empfohlen wurde.

Seriencoaching: nein. Individuelles Coaching: ja

Bei mir gibt es kein vorgefertigtes Programm. Jeder Mensch, der zu mir kommt, ist individuell. Deshalb braucht auch jeder individuelle Lösungen. Wenn Sie zu mir kommen, dann kommen Sie zu einem Senior Coach.

Aus meiner jahrzehntelangen Felderfahrung wurde Feld-Kompetenz, unterfüttert mit unzähligen Ausbildungen. Ich kenne meinen Kompetenzbereich ganz genau und so wie allen erfahrenen Coaches sind mir die angrenzenden Bereiche der Psychologie und Pädagogik vertraut. Es kann daher auch passieren, dass sich bei der Erstberatung herausstellt, dass das Anliegen meines Klienten im Kompetenzbereich eines anderen Experten liegt. Auch das macht einen Top-Coach aus: Er hat seine Expertenkollegen aus anderen Fachrichtungen zur Seite. Außerdem weiß ein erfahrener Coach um seine Stärken. Und er weiß, dass es beim Einstieg in die Arbeit entscheidend darauf ankommt, all sein Wissen und Können erst einmal beiseite zu stellen. Am Anfang heißt es, sich unvoreingenommen, gelassen, frei und offen auf sein Gegenüber und dessen Situation einzustellen. Egal was dann folgt – es steht immer Bedürfnis vor Methode. Das ist der Unterschied zum Seriencoaching.

Die Hauptaufgabe des Coaches: fragen, fragen, fragen

Im Coaching geht man davon aus, dass der Klient die Antworten auf seine Fragen bereits in sich trägt. Aufgabe des Coaches ist es, sie durch exzellente Fragen ans Licht zu befördern. Es geht nicht um die Antworten des Coaches.

Erst wenn der Coach herausgefunden hat, was sein Klient tatsächlich braucht, ist er an der Reihe. Jetzt kann er das was er hat, was er kann und weiß punktgenau einsetzen. Er kann helfen, unterstützen, vorantreiben, Ergebnisse möglich machen. Ich bin der Überzeugung, dass es für Erfolg kein allgemeingültiges Rezept gibt und auch kein vorgefertigtes Programm. Aber man kann als Coach behutsam anleiten – und das ist seit jeher meine Berufung. Wenn sich der Weg zum Ziel lichtet und unter jedem Schritt entsteht, ist die Freude nicht nur bei meinen Klienten groß.