Es ist noch nichts verloren!

Als Prüfungscoach weiß ich, wie stressig der Mai und der Juni für Schülerinnen und Schüler – und Eltern – sein können. Die zugelassenen Maturanten sind jetzt voll und ganz mit sich und Ihren Fächern beschäftigt. Die schriftlichen Arbeiten haben sie schon hinter sich und nun bereiten sie sich mehr oder weniger gezielt auf die Mündliche vor.

Diejenigen, die nicht zur Matura antreten durften, stehen im Regen – trotz aufziehendem Sommer. Unsicherheit macht sich breit. Lernen ist die nächsten Wochen angesagt, nicht chillen, ausruhen oder nichts tun. Die eigentlich freie Sommerzeit ist jetzt schon jetzt gelaufen und besorgte Eltern übernehmen gutgemeint aber zum Leidwesen der Schülerinnen und Schüler die Kontrolle, damit der Stoff dann wenigstens im Herbst sitzt.

Auch für alle anderen rollt die letzte Welle an: Schularbeiten, Tests und ab Mitte Juni die Entscheidungsprüfungen. Hier gilt ebenfalls: Wer es nicht schafft, verpatzt sich die Sommerferien.

Dabei muss das nicht sein.

Alle die es schaffen wollen, die es eigentlich draufhaben und es nur nicht aufs Papier oder gesagt bekommen, ist noch nichts verloren. Aber die Zeit läuft. Wichtig ist es schnell die Initiative zu ergreifen und sich einen Coach an die Seite zu holen. Damit die Ferien auch Ferien sein können, ist ein guter Abschluss wichtig. Danach kann man sich guten Gewissens erholen, verreisen, Freunde treffen und das schöne Gefühl genießen, bestanden zu haben.

Gut beraten ist, wer ab der zweiten Augusthälfte langsam anfängt, sich auf das nächste Schuljahr vorzubereiten. Wenn alles wieder auf null steht, wenn Stundenpläne, Termine für Tests und Schularbeiten bekannt gegeben wurden und klar ist, was auf einen zukommt, kann man sich optimal strukturieren. Heißt: Inhalte des Schulunterrichtes am selben Tag verfestigen, alle Aufgaben gleich erledigen, sich Notenpuffer für den Notfall schaffen. Wenn das Prüfungs-Karussell anfängt Fahrt aufzunehmen, kommt man nicht so leicht ins Strudeln. Wer es hingegen am Anfang hat schleifen lassen, kassiert nun die Rechnung. Steht der erste Elternsprechtag an, wissen viele schon nicht mehr wo vorne und hinten ist. Wissenslücken tun sich auf, Klausuren werden in den Sand gesetzt, erste Warnungen flattern ins Haus. Das Selbstvertrauen ist am Boden. Die Eltern machen zusätzlich Druck.

Mein Rat auch hier: Nicht bis zum Schluss warten, sondern früh handeln. Mit einem guten Start ist die halbe Arbeit schon getan. Und wo schon was ist, kann der Rest wachsen.

Ihre Juliane Müller