Zurück an den Start - Freigestellt!

Es war ein Tag wie jeder andere, an dem sich die internationalen Entscheidungsträger treffen. Mein Klient, erfolgreicher Manager und schon länger im Unternehmen, machte sich auf in den Konferenzraum, selbstbewusst und motiviert wie immer. 40 Minuten später war er freigestellt. Unwiderruflich. Es hatte ihn kalt erwischt. Emotional befand er sich im freien Fall. Als er mich anrief, waren vier Tage vergangen.

Einigen wenigen Personen, die ihm auf dem Weg nach ganz oben noch geblieben waren, hatte er sich anvertraut. Und bekam nett gemeinte Motivationssprüche wie: „Du findest jederzeit und auf der ganzen Welt eine neue Herausforderung“. Ihm jedoch fehlten die guten, die richtigen Freunde, die er verloren hatte als er Karriere machte. Da blieb keine Zeit um Beziehungen zu pflegen, sich zu treffen, zu reden, Dinge miteinander zu unternehmen. Freundschaften hatten keine Priorität und wurden hinten angestellt. Es zählte nur das Business. Und jetzt war da niemand, der ihn auffing.

„Wer bin ich jetzt noch?“

In meiner über 25-jährigen Coachingarbeit berichten mir Klienten diesen Zustand immer wieder so: Am Boden der Tatsachen angelangt fühlt man erst einmal den Aufprall. Und dann ist alles still. Bis auf die Fragen die sich im Kopf drehen und drehen und unbeantwortet bleiben. Diesem Gedankenflash ist man rund um die Uhr ausgeliefert. Hinzu kommt die Angst vor dem Gesichtsverlust, vor der Zukunft, Angst vor der Nacht und Angst vor dem neuen Tag. Auch wenn das Ersparte plus die Abfindung locker fünf Jahre reichen würden fühlt man, dass etwas verloren gegangen ist. Der Sinn, die Sicherheit, das uneingeschränkte Gefühl des Gebrauchtwerdens, das Regelmäßige, und Macht.

Was bleibt, was kommt weg und was neu dazu?

Auf sich zurückzufallen und fragen zu müssen “Wer bin ich eigentlich? Wenn überhaupt niemand mehr etwas von mir braucht, wer bin ich dann noch?“ hat schon manch gestandenen Mann und Frau in die Knie gezwungen. Auch wenn man es in dem Moment nicht glauben mag, aber genau über diesen Schmerz bekommt man letztlich wieder Boden unter die Füße. Weil Menschen Gleichgewichtswesen sind (siehe Reinhard K. Sprenger, ein von mir sehr geschätzter Querdenker und einer der renommiertesten Philosophen und Publizisten Deutschlands) versuchen wir auch nach lebensverändernden Situationen oder Geschehnissen wieder in Balance zu kommen. Wer spürt, dass er noch lebt, fängt irgendwann an sich aufzurappeln und genau das ist der Moment, in dem Neues entsteht. Dabei sollte man sich drei entscheidende Fragen stellen.

  1. Was von dem was war, war gut und was davon möchte ich beibehalten, weil es zu mir und meinem Leben gehört?
  2. Wovon habe ich genug, was möchte ich auf keinen Fall mehr, was will ich weg- oder loslassen?
  3. Was könnte das Neue sein, das ich in mein Leben aufnehmen will, sowohl beruflich als auch privat?

In diesem Prozess, der idealerweise professionell begleitet und unterstützt wird, bin ich gerne für Sie da. Vereinbaren Sie einfach ein kostenloses Erstgespräch.

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